Hinter der Linse….

Viele der gezeigten Postkarten wurden 1902/03 von der deutschstämmigen
Moskauer Firma „Phototypie Scherer, Nabholz & Co.“ Hergestellt und
gedruckt.
In der alten russischen Hauptstadt und aufstrebenden Handelsmetropole
Moskau begegnete man damals an der Kusnezki-Brücke vielen deutschen
Firmenschildern und Geschäften. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg
waren die deutschen Firmen „K.A. Fischer“ und „Scherer,Nabholz & Co.“
die grössten Fotogeschäfte, die über einen grossen, qualifizierten
Mitarbeiterstamm verfügten und neben dem Fotoatelier auch Werkstätten
für die Herstellung von Lichtdrucken, Zinkographie und Ansichtskarten
betrieben.
Neben anderen Moskauer Fotografen wie Otto Renar und Fon-Girgenson
tauchen auf den Postkarten aber auch die Namen von Fotografen aus St.
Petersburg, Nischni-Nowgorod, Kischinew, Jekaterinenburg und Taschkent
auf.
Aus dem Reichtum der aus 409 Postkarten bestehenden „Sammlung
Radzievsky“ sowie weiteren 300 Postkarten der „Sammlung Sembat
Bagdasarianz“ haben die Ausstellungsmacherinnen und –macher rund 100
Exponate ausgewählt, die exemplarisch für die verschwundene Welt des
russischen Zarenreichs um 1900 stehen.
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